Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es so anstrengend würde mit dem Reisen. Kaum endlich auf dem Schiff ‚angekommen‘, steht die Wüste vor mir und ruft mir zu: Hopp jetzt, neue Abenteuer.

Wir sind wieder an Land: Namibia. Wir hüsteln beide noch, Göran verzichtet deshalb heute auf die Wüste (gestern hatte er noch Fieber), damit wir morgen dem Überlandausflug in den Etosha-Park machen können. 

Es ist speziell hier unter dem Wendekreis der Sonne: Seehunde im Hafen, keine Schatten am Mittag, Läden sauber und gepflegt mit uns völlig unbekannten (nebst den obligat bekannten) Artikeln zu Preisen, die wir uns nicht vorstellen können. 10 kg Maismehl, 5 kg Zucker (hier gibt es alles in XXL-Packungen) 1 Seife und 1 Shampoo für 13 Fr.  – ein Mann fragte mich im Laden, ob ich ihm das kaufe. Endlich mal eine sinnvolle Unterstützung, dachte ich und der nächste Gedanke war: was macht er wohl damit? Überhaupt, das Misstrauen. Man wird immer gewarnt, wenn man südlicher als Chiasso reist, oder wenn es mehr als 1 (südlicher) Ausländer auf 1000 Einheimische gibt. Und wenn es dann auf 700 meist weisse Ausländer, die mit dem Schiff kommen,  60’000 Einheimische, davon bei weitem nicht alle dunkel, gibt, warnt man vorsorglich mal vor den Einheimischen: Pass auf dem Körper tragen, Aufpassen vor Taschendieben etc. und dann kamen wir ins Dorf und ich wurde misstrauisch, weil alle so nett sind hier und grüssen und fragen, wie’s geht. Natürlich, Strassenverkäufer zocken so Leute wie mich ab, weil sie ja merken, dass ich etwas haben will. Ich sammle  Apéro-Schälchen und Magnete, ergo kosten sie das Doppelte, was soll’s, wir nehmen’s in der Schweiz ja auch von den Lebenden! Die Leute sind so gemischt wie bei uns, nur dass alle English oder Africans sprechen.  Dass sich alle halbnackten Frauen mit dem gleichen «afrikanischen Braun» einschmieren und sich dann gegen 1 Dollar fotografieren liessen – na ja, das war mir dann schon nicht geheuer. So oder so, ich bin etwas orientierungslos, denn morgen geht‘s weiter, vertiefen kann ich mich nicht. Dabei hätte es so viele Tiere in der Lagune gehabt. Aber Etosha geht vor und Göran musste geschont werden. 

Walfischbai

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