4 Tage nur auf See, wie habe ich mich darauf gefreut und wie merke ich jetzt, wie sehr abhängig ich von der Umgebung, den Leuten bin. Man kann durchaus sagen, dass ich Heimweh habe. Nach der Kaffeemaschine, die mehr als eine Sorte Kaffee zulässt, nach einem gepflegten Bad, nach echten Orchideen und Kaffeetratsch mit Uschi am Freitagmorgen, nach dem Mittwochmorgen mit Larina und dem Sonntagabend mit Helen und Phippse, nach den nächtlichen Telefonaten mit Udi und den Streitgesprächen mit Phippse, nach der Zuger Politik und was weiss ich noch was. Irgendwann kommt man wohl ins Alter, wo einem das Vertraute extrem nahe ist. Und man sehnt sich dem Physiotherapeuten, der die ihm ach so bekannten geschundenen Muskeln entspannt, die Fusspflegerin, die weiss, was meine Füsse brauchen (nicht nur Massage und Nagellack) herbei. Den Arzt meidet man überall, aber wenn schon, dann bitte den, dem man nicht wieder alles von Anfang an erzählen muss. Ich dachte, es käme später! Aber dieser Einschnitt – 5 Monate! – hat mich so enorm durchgeschüttelt und jetzt habe ich gelernt, dass Denken in die Zukunft, keine Option ist.
Bis Namibia müssen wir entscheiden, ob wir in Kapstadt aussteigen, oder weiter fahren mit diesem sehr suboptimal unterhaltenen Schiff. Wenn es die berechtigte Hoffnung gibt, dass die Amera nach Victoria kommt, denke ich, dass Göran sicher bleibt, bei mir mache ich es jetzt davon abhängig, ob ich endlich wieder richtig auf die Beine komme. Wir haben noch ca. 8 Tage Zeit!
Dakar – Banjul
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