Chronologisch die laaangen Seetage beschrieben, Start 23.1.

Seetage sind nicht so mein Ding. Da hätte man Zeit, sich hängen zu lassen, zu lesen, ums Schiff zu laufen und nochmals und nochmals, aufs Velo zu gehen, aber der Tag ist getacktet. Ganze 30 Aktivitäten standen auf dem Tagesprogramm vom 22.1. und lässt einen schon beim Aufstehen ein schlechtes Gewissen haben, dass man davon wohl kaum mehr als 1/10 schaffen wird. Immerhin schaffte ich es heute um 10.05 h an den Vortrag über Ida Pfeifers Reiseberichte – sie war eine der ersten weltreisenden Frauen, anfangs des 19. Jahrhunderts – natürlich ohne Frühstück. Danach tranken wir Kaffee mit 2 andern Schweizern und dann gab’s Essen und danach etwas Relaxing. Um 17.30 h war schon wieder ein Apéro und dann gab’s schon wieder Abendessen und jetzt gibt es denn gleich eine Show und danach treffen wir wie fast jeden Abend andere Gäste in der Bar. Und 27 Angebote blieben ungenutzt, ich kam 5 Seiten im Buch weiter, Göran lief ums Schiff, ich nicht zum Velo. Aber ich bin müde. Soll mir niemand sagen, das sei eben die Seeluft, es ist schlicht und ergreifend das ewige Hetzen, rechtzeitig an irgendwelche Tagesprogramm-Punkte zu kommen und der Frust, es nicht zu schaffen. 

Aber wir ziehen es durch und versuchen, optimistisch zu bleiben. Wichtig scheint mir, dass wir mit denen reden, die nicht vom Frust arg übermannt werden –  was ja auch verständlich ist, da freut man sich 3 Jahre und dann ist doch wieder alles anders. Und die meisten können ja nicht einfach sagen: ok, gehen wir halt noch einmal! Also halten wir uns an die Aufgestellten, die das Beste draus machen und es mit Humor nehmen. Tiefflüge wird es auch ganz ohne Zutun noch geben auf der langen Reise nach Las Palmas. Aber da ist das höchste aller Gefühle: Larina in Las Palmas treffen, bevor es nochmals 2 1/2 Monate weg geht – aber da nur mit sehr überschaubaren Seetagen!

Fotos von diesen Tagen habe ich fast keine, deshalb nehme ich den indischen Ozean einfach zusammen und werde Zannys Wunsch nachkommen, beim nächsten Seetag einige Schiffsdetails zu erkunden und zu fotografieren. Nun, Göran wird mich begleiten müssen, da mir an diesem Schiff nun wirklich hauptsächlich nur die schlecht unterhaltenen Teile und keine nautischen Details auffallen. Aber dafür hat man ja einen Profi dabei, der für die zuhause gebliebene Kapitänin Bilder aussuchen kann.

 

 

Auf dem indischen Ozean

Zum Vergrössern bitte auf die Bilder klicken. Erklärungen und kurze Geschichten befinden sich in der jeweiligen Bildunterschrift.