Wir sind angekommen in ’der Schweiz Südamerikas’, in Uruguay, dessen Nationalgetränk der Yerba Mate, das Kraut der Gauchos, das aus der Matera mit der Bombilla getrunken wird, ist. Die die klassische Matera wird aus einer Kalabasse gemacht, mit Leder umfasst und mit einem Abschluss aus «Alpaca» verziert. Alpaca ist nicht etwa das Tier, es ist eine Legierung und heisst Neosilber – Uruguay ist völlig Bodenschätze-frei, warum es auch uninteressant für die Seefahrer war. Uruguay hat eine direkte Demokratie, die Volksinitiative wurde 1934 verfassungsmässig eingeführt; das fakultative Referendum kam 1967.
Zu Montevideo muss ich auf Wikipedia verweisen, denn viel bekam ich da nicht mit. Ich meldete mich für eine Fahrradtour an. Die sei für sportliche Gäste. Nun, wenn es eine kleine Steigung und ein paar Pflastersteine gibt, sind Ausflüge schon nicht mehr für Leute mit Gehbehinderung geeignet. So dachte ich «sportlich» hiesse: weiss, was ein Fahrrad ist und kann sich gerade darauf halten. Dann kam die Ausgabe: Klappvelos mit Minirädern. Null Chance für mich, aber ich hielt die ganzen 17 km durch. Und bedankte mich sehr bei den beiden «Lumpensammlern».
Nun aber bin ich absolut erschlagen, die Knie schmerzen, als wäre ich 100 km gefahren. Ich habe nur eine gute Ausrede: ich war die älteste Teilnehmerin, was allerdings schon schnell zu mitleidigen Blicken und verdrehten Augen führte. «Habe ich mir gedacht, dass das für dich sehr schwierig wird» war dann noch das Highlight, nachdem ich immerhin geduscht, umgezogen und aufrecht zum Abendessen lief. Nur eine 19jährige beruhigte mich, dass man gar nicht gemerkt hätte, dass sie auf mich warten mussten. Nettigkeiten tun eben gut, wenn man schreien könnte vor Schmerzen. Die morgige Tour sagte ich ab, aber selbst dass ich 100 % Stornogebühren verbucht kriege, ist immer noch besser als die lauten Gedanken und all die andern Unannehmlichkeiten. Dabei gäbe es morgen vielleicht bessere Fahrräder. Aber ich freue mich lieber auf Velotouren mit Phippse und Helen – mit dem E-Bike, drei Mal so weit und ohne Bemerkungen. Mit anschliessendem gemeinsamen Essen. Habe fast ein Bisschen Heimweh bekommen nach dieser Erfahrung!
Montevideo
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Hier noch ein paar Bilder von Bekannten, die weniger gelitten haben in Montevideo und Dinge sahen, die mir verborgen blieben oder ich nicht in die richtige Perspektive laufen konnte! Danke Holger, Carola und Beni.
Ja, was einem so begegnet als «Fortbewegungsmittel», wie etwa unsere klapprigen Taxis hier in COCHABAMBA, wo einem auf die Länge zwar nicht die Beine, aber der Rücken Schmerzen könnte. Aber man sollte möglichst nichts unversucht lassen, was Dein Bericht zeigt.
Du traust dir wenigstens etwas zu und hältst durch, weiter so👍👏💪