Das Reiseleiter-Gespann, das wir erhalten haben, war wirklich super. Sie wusste alles, kannte jede Kreuzung, regelte den Verkehr, wenn wir über die Strasse liefen und er, ein Schweizer Handwerker aus Luzern, der ca. 9 Monate pro Jahr in Brasilien wohnt und uns alles übersetzt hat, zeigten uns alles, was man in nur 4 Stunden sehen konnte. Und schon fast verliebte ich mich auch in diese Stadt!
Ich fragte Patrick, wie er dieses System einordne. Er meinte «die Leute sind fröhlich, lieben das Leben, das System funktioniert nicht, aber das ist der Preis, den ich gerne bezahle.» Es ist eben alles eine Frage der Sichtweise. Wir schauen nur AN das Leben, nicht ins Leben. Das erschliesst sich uns höchstens ein Bisschen, wenn man in den Genuss dieser überbordenden Fröhlichkeit und Farben kommt.
Ganz zum Schluss, als ich nochmals mit Freunden in die Stadt ging, kam mir dieser Ausspruch von Jorge Amado, dem grossen Schriftsteller und Sohn von Ilhéus, unter: «Ich weiss nichts über die Sterne, aber ich sehe sie am Himmel. Sie sind die Schönheit der Nacht». Und ich merke mit jedem Hafen, dass ich nichts weiss über die Häfen, die ich sehe, aber ich spüre die Stadt, das Umland, die Menschen und das ist die Schönheit des Reisens!
Salvador da Bahia
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Ja, Du bringst uns den nördlicheren Küstenabschnitt von Brasil näher, liebe Ursula.
Aber bevor uns Dein erwähnter Schimmel des feucht-heissen Klimas selber befällt, ziehen wir nach Bolivien weiter, zuerst mal in die Stadt Cochabamba auf mehr als 2000 m, wo frühlingshafte Temperaturen herrschen sollten. Und wo es einiges Geschichtliches zu berichten geben wird, wohl kaum über Abstammung schwarzer Menschen wie in BRASIL..