Dieser Hafen ist ganz besonders. Als wir kurz nach Kapstadt endlich erfahren haben, dass die Weltreise abgebrochen wird und wir auf den Seychellen wieder umkehren, war ich einfach nur erleichtert, dass dieses Hin- und Her, das ewige in der Warteschlange für Infos Stehen, die Vertrösterei und die Unsicherheit endlich ein Ende hatten. Die Enttäuschung, die Wut und der Frust waren auf dem Schiff sehr gut spürbar, was zumindest mich fast schlagartig nach meinem Lebensmotto  «always look on the bright side of life» handeln liess. So haben alle ihre Resilienz-Strategien.

Die riesigen Distanzen, die wir rund um Afrika hinter uns gebracht haben, liess mich fühlen, Gran Canaria sei ja direkt vor der schweizerischen Haustür. Also rief ich sofort Debora an und bat sie, nach Las Palmas zu kommen. Irgendwie haben meine Kinder gelernt, unverbindlich zu bleiben, bis alles in trockenen Tüchern ist – auf jeden Fall musste ich sie überzeugen!

Und nun sind sie da und wir sind mit einem Tag Verspätung auch angekommen. Das sei halt normal, dass man bei kurzfristigen Änderungen nachbessern müsse. Na ja, sie reden viel in Bonn, ausbaden tut’s die Crew an Bord und die Passagiere, die einen Crash-Kurs nach dem andern in Sachen «Geduld und Flexibilität» geboten bekommen.

Nun waren wir aber hauptsächlich auf den Inseln mit ihren kreolischen Kulturen, ihrer unglaublichen Freundlichkeit und Heiterkeit, den Farben und sauberen Toiletten. Ich glaube, ich habe meine Resilienz etwas nachgewürzt und nahm es einfach, wie es kommt. Um 10 Uhr stand Debora mit Larina am Hafen. Larina sprang mir entgegen, umarmte mich ganz lange und schon war ich fast dankbar, dass die Celestyal umkehren musste!

Dass der Abschied mindestens so emotional war, muss ich wohl kaum weiter ausführen.

 

 

Gran Canaria

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