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Südamerika ist schlicht überwältigend. Nachdem wir kurz Zeit hatten, uns bei ruhiger See vom überwältigenden Chile zu erholen, kam Peru. Ich glaube, wäre ich jünger, ich müsste diesen Kontinent erkunden. Die Faszination dieser Kulturen, die wohl in der Inka-Kultur gipfelt, obwohl die Inkas längst nicht mehr sind, zerstört von Spanien. Wie so oft auf dieser Reise fragte ich mich: mit was für einer Arroganz Europäer und Amerikaner doch über alle urteilen, die sich nicht an ihre Werte halten.

Was sie in Peru vernichtet haben, das kann ich noch nicht einordnen. Die Inka-Kultur wird, mangels jeglicher schriftlicher Aufzeichnung, noch heute erforscht. Vom kurzen Besuch mit sehr orts- und kulturkundigen Reiseleitern bin ich einfach nur überwältigt. Dazu kam, dass der Ausflug zum Machu Picchu auch sehr ermüdend und anstrengend war, was die Aufmerksamkeit wohl trübte.

Wir starteten um 8 h in Callao, 5 müM, der Hafenstadt, die mittlerweile mit Lima zusammengewachsen ist und die Metropole auf 11 Mio. (gezählte) Einwohner anwachsen liess. Es war schon etwas speziell, mit all den Warnungen vor dem Höhenunterschied und den vielen Problemen, die da auf einen einstürzen könnten, wenn man nicht extrem aufpassen würde, ins Flugzeug nach Cusco, 3400 müM, zu steigen.  Als wir dann oben ankamen, wäre es durchaus gut gewesen, alles etwas langsamer anzugehen. Aber nichts da: Die «rote Blutkörperchen-gedopten» Reiseleiter sahen etwas anderes vor: kein Wunder, das riesige Wissen musste in kürzester Zeit an den Europäer rangebracht werden. Also: Ankommen, zum Hotel fahren, Zimmer beziehen, Essen, Bus, Stadtrundfahrt bis am Abend inkl. obligater Besuch einer Alpaca-Weberei und Verkaufsläden, Essen, lausige Nacht, Tagwache um 4, Frühstück, Busfahrt nach Aguas Calientes, 2040 müM, Bahnfahrt mit Perurail durch das «heilige Tal» nach Ollantaytambo und Machu Picchu und dann noch mit dem Bus hoch zur Anlage, 2430 müM. Und dann kamen wir alle müde oben an und wurden in Gruppen eingeteilt: Fitte (wie Göran) und Langsame (wie ich). Der Reiseleiter sprudelte über mit Inka-Infos und ich dachte immer: nun bist du also bei einem der 7 neuen Weltwunder, müde, überwältigt, kaum aufnahmefähig. Und richtete ein dankbares Memento an Wikipedia und Google, die einzigen Strohhalme in dieser Informations- und Eindrucksflut!

Die wichtigste Information, die mir hängen geblieben ist. Inka, das bedeutet nicht das Volk der Inkas, sondern die Herrscher des Quechua-Volkes. Es gibt denn auch nur ca. 500 Inkas, die über sehr viele Quechua-Stämme herrschten. Eine grosse Magie umgibt dieses Volk, alles bezieht seine Bedeutung aus der Natur. Die Inkas werden gepriesen, dass sie ihre Kultur friedlich durch Assimilation ausbreiteten, versuchten, die Armut zu begrenzen und die Friedfertigkeit und das Zusammenleben zu fördern. Da die Inkas keine Schriften hinterlassen haben, ist aber sehr viel Spekulation. Dass «Assimilation» durchaus eine Art von Gewalt sein kann, muss wohl nicht erwähnt werden, freiwillig haben die vielen Stämme sicher nicht ihre Kulturen den Inkas preisgegeben und sie riesig werden lassen.

 

Ihre göttliche Trilogie – irgendwas muss es mit dieser Trilogie auf sich haben, in so vielen Religionen kommt sie vor (Vater, Sohn, heiliger Geist etc.) – besteht aus dem Kondor, der für den freien Geist steht und als Botschafter der Götter gilt, dem Puma, der Stärke und Weisheit bedeutet und das Hier und Jetzt verkörpert und die Schlange als Symbol der Unendlichkeit und der Unterwelt. 

 

 

Und wiederum ein Dreiergespann der wichtigsten Götter sind Inti (Sonnengott), Wiraqucha (Schöpfergott) und Pachamama (Erdengöttin). 

Da es hunderte Seiten zur Inka-Kultur gibt, möchte ich nur noch die Wichtigsten Eckpunkte zum Machu Picchu (richtig ausgesprochen übrigens: Matschu Pichctschu) anfügen:
Diese Anlage wurde von Inkas und deren Weisen und Geistlichen bewohnt. Die Quechua halfen, die einmaligen Bauten zu bauen, wurden dafür mit einem «anständigen» Leben entlöhnt (es wurden keine mangelernährten Quechua-Leichen gefunden). Ihre Bauweise ist aussergewöhnlich: die Steine sind z.T. so riesig, dass man sich fragt, wie die an ihre Plätze auf diesen Berg hoch kamen. Dann sind sie so bearbeitet, dass sie ohne Bindemittel aufeinander stehen blieben. Die Inkas gründeten Cusco (eigentlich Qosqo, was Nabel (der Welt) heisst). Unser Inka-verehrender Guide sagte, die Inkas mit ihrem grossen Herrscher Pachakutiq Yupanki, Geliebter der Armen, hätte sogar die Quechuas von den Bergen nach Cusco ziehen lassen, weil es dort einfacher gewesen war, Landwirtschaft zu treiben, deshalb hätten sie mit Freude Machu Picchu erbaut. Ich zweifle. Zumal der Herr Pachakutiq Yupanki (damals noch nicht Geliebter der Armen) bei der blutigen Schlacht bei Cusco die Chanka-Streitmacht niederschlug und das Territorium der Chankas dem Inka-Reich einverleibte, und das Reich war nicht klein!!

Na ja, die Mythen, ich weiss nicht, was wahr ist/war/sein wird. Die Faszination ist ungebrochen.

 

 

Da ich nicht überall sein kann (aus Gründen des Ortes oder der Fitness😜), danke ich Holger und Carola herzlich für ihre Bilder. Holger habe ich mit *, Carola mit ** markiert.

2024-04-20T07:35:12+02:0014. April 2024|2 Kommentare

2 Comments

  1. Wilhelmina 20. April 2024 at 23:40 - Reply

    Fast ungeduldig habe ich auf die Kap-Horn-Geschichte gewartet, inzwischen aber so viel von «Rundherum» erfahren, dass es mir fast schwindelig wird, wie auf der AMERA bei Sturm.
    Und sogar auf Machu Picchu konnte ich «mitsteigen», auch wenn dazwischen noch so viel andere Berichterstattung lag.
    Ist doch eine «grossartige Reise».
    So gut, dass Du nach dem Start nicht «abgesprungen» bist, geschätzte Schreiberin.

    • Ursula Strub 20. April 2024 at 23:57 - Reply

      ja Wilhemina, ich muss mir alles aufschreiben, tagebuchmässig, aber auch die Fakten muss ich niederschreiben. Sonst komme ich am Ende nach Hause und weiss so viel nicht mehr.

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