Nach einer Nacht sind wir frühmorgens in Banjul in Gambia angekommen. Ein Feuerwerk brauche ich zumindest nicht mehr heute Abend. Um 6.50 h stand ich pflichtbewusst am Gate, der Bus brachte uns im Schritttempo ca. 1000 Schritte zur Fähre!! Dass hier alles klapprig, rostig, staubig, alt ist, ist eine Tatsache, ich erwartete somit keine Luxusfähre. Nachdem die Fähre, übervoll, ablegte, fuhr sie max. 10 Minuten, da rauchte die eine Maschine. Der Plan war 3/4 Std. zu fahren. Nur dieser Gedanke, gab genug Schub. Wir kehrten um und konnten wieder anlegen, 5 der Gruppe hatten nicht mehr den Mut, auf die nächste Fähre zu gehen, ich gehörte dazu und buchte dann einen Landausflug!

Gambia scheint mir noch ärmer zu sein als Senegal. So etwas können wir uns überhaupt nicht mal vorstellen. Zwischen Abfallbergen bauen die mitten in der Stadt Wellblechhütten, die Hauptstrassen sind Sandbahnen mit riesigen Schlaglöchern. Ich fragte den Tourguide: warum organisiert die Regierung nichts – die soll immerhin ganz passabel sein, meint er. Seine Antwort «Zuerst wollen die Menschen essen, das ist halt Afrika». Ich persönlich glaube das nicht. Es ist Fatalismus, der Aufwand wäre so gigantisch, kaum zu stemmen mit hungrigen Menschen, so macht man gute Mine zum bösen Spiel. Ich auf jeden Fall habe mich echt nicht als stolzer Ausländer gefühlt, ich war einfach beschämt, dass der Kolonialismus so was angerichtet hat und heute nicht ausbadet – die Chinesen und die Türken freut’s!

Dakar – Banjul

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