Chiloé – schon der Name tönt verheissungsvoll. Leicht dunstig war’s, die Reiseleiterin die uns für den Ausflug erwartete, sah quirlig und bestens gelaunt aus. Also auf in ein weiteres Abenteuer. Dieses Mal stand nichts von «nur für sportliche Gäste», ergo ging ich unbeschwert mit.
Am früheren Morgen verliessen wir Castro in Richtung Regenwald bei Chonchi. Ich wunderte mich schon, dass wir überhaupt einen Regenwald in diesen Breitengraden besuchen und lernte dann, dass das der valdivanische Regenwald, d.h. ein Regenwald in feuchten, kühlen Zonen ist. Hier gibt es keinerlei giftige Tiere, wobei ich auch gewissen ungiftigen nicht begegenen will, eine Boa ist ja auch nicht giftig (die gibt es hier aber nicht!). So lief ich denn strammen Schrittes Richtung Regenwald. Eine sehr matschige Sache. Immerhin ist Ende Saison, der Winter bricht ein, die Stege waren nicht mehr die frischesten und da kommen rund 200 Leute und laufen in die gleiche Richtung. Das Gehüpfe von links, nach rechts, das Klammern an Ästen, der Versuch, Steine und Holzlatten nicht zu verpassen, ohne Herbert vom Laszlo-Fan-Club wäre es nicht ganz so einfach gewesen. Aber als ich dann sah, dass viele schnaubend vor Entsetzen, wie man sich wagen kann, Touristen auf so einem Weg laufen zu lassen, umkehrten, da musste ich natürlich weiter gehen. Auch Gaby vom Laszlo-Fanclub hat mich noch angestachelt und so waren wir der einzige Bus, von dem alle die Runde fertig machten. Ach, hatte ich Freude an meinem Dreck an Schuhen und Hosen! So sehr, dass der Rest des Tages in Castro noch viel schöner wurde, als wenn ich mit sauberen Hosen und Schuhen und ohne Hochgefühl direkt da hin gegangen wäre.
Castro/Chiloé
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